Vorbereitungskurs abgeschlossen
Im Januar 2024 startete ein neuer Vorbereitungskurs der Hospizgruppe Bünde für Ehrenamtliche in der Sterbebegleitung. Unsere Gruppe bestand aus zehn Frauen und zwei Männern im Alter von Ende 20 bis Mitte 70.
Im Januar 2024 startete ein neuer Vorbereitungskurs der Hospizgruppe Bünde für Ehrenamtliche in der Sterbebegleitung. Unsere Gruppe bestand aus zehn Frauen und zwei Männern im Alter von Ende 20 bis Mitte 70.
Wenngleich meine Anmeldung für den Vorbereitungskurs "Ehrenamtliche in der Sterbebegleitung" sehr spontan war, habe ich mich schon lange mit dem Thema auseinandergesetzt. Eigentlich ist es mir immer wieder "vor die Füße" gefallen in den letzten Jahren.
Das Thema unseres diesjährigen Hospiztages am 05. Februar lautete: “Schuldvorwürfen in der Sterbebegleitung konstruktiv begegnen“
Nahezu alle Teilnehmenden haben in ihren Begleitungen schon Situationen erlebt, in denen Sterbende und/oder Angehörige mit Schuldzuweisungen und Selbstvorwürfen auf Krankheit und Tod reagieren. Wie können wir als Begleitende in so einer emotionalen Ausnahmesituation darauf hilfreich reagieren?
Die Hospizgruppe existiert nun fast 25 Jahre. Die vielen Erfahrungen ihrer Mitarbeiter*innen wollen wir bekannter machen. Dazu haben die Koordinatorinnen auch Interviews mit vielen Ehrenamtlichen geführt und einige als Video aufgezeichnet.
Die ersten beiden mit Ina Gaede und Marlies Kiel sind jetzt im Anhang zu sehen.
Die Entscheidung zur Teilnahme an diesem Kurs habe ich lange vor mir hergeschoben und der Zufall wollte es, dass ich in der Tageszeitung einen Artikel über eben diesen Kurs gelesen habe. Eigentlich hatte ich gar keine Zeit, denn wer kann als Berufstätiger schon dienstags um 16 Uhr an so einer Veranstaltung teilnehmen? Ist doch nur eine Ausrede dachte ich mir und habe es eben zeitlich so eingerichtet, dass ich meistens pünktlich da war.
Im Oktober 2019 startete für neue Ehrenamtliche der Hospizgruppe ein Befähigungskurs mit 11 TeilnehmerInnen. Das zweite Januar-Wochenende stand für diese ganz im Zeichen der Hospizvorbereitung. Wir starteten am Freitag mit einer 4-stündigen Zusammenkunft, unterbrochen von einem gemeinschaftlich organisierten Abendessen.
Samstag um halb neun waren alle wieder da und wir begannen den Tag mit einem gemeinsamen Frühstück.
Für mich war das Seminar ein Aufruf zum Leben und eine Geschenk für mein Leben!
Ich habe erleben, erspüren und erfahren dürfen, was es heißt, lebendig zu sein. Mittels spannender und tiefgehender Methoden haben wir uns unserem eigenen Sterben gestellt und haben eine Idee vom Abschied erfahren: Wir haben uns verabschiedet von unseren Lieben, sie haben sich von uns verabschiedet; wir haben uns verabschiedet von dem, was für uns das Leben ausmacht, von dem was wir lieben; wir haben uns damit auseinandergesetzt, wie wir uns unseren Abschied vorstellen und wünschen.
„Dankeschön“, ist das Wort, das wohl bei unserem Abschied am häufigsten gefallen ist. Dankeschön nicht nur für viel Lachen und Freude, sondern vor allem für viele Tränen und jede Menge Heilung der eigenen Seele.
Rückblickend kann ich sagen: „Die Entscheidung für den Kurs zur ehrenamtlichen Hospizmitarbeiterin war der Beginn zur aufregendsten Reise meines Lebens und damit verbunden, einer Reise zu mir selbst.“
Mein ursprüngliches Ziel war, frühzeitig dafür zu sorgen, für mich einen Plan B zu haben, wenn meine Kinder flügge werden. Das somit entstehende Mehr an Freizeit wollte ich sinnvoll verbringen.
Bereits als ich 16 Jahre alt war, begegnete mir der Tod auf sehr unsanfte Weise, als mein Bruder starb. Dieses Ereignis und weitere unerwartete Todesfälle in der Familie hinterließen in mir unterdrückte Trauer und Angst. Dem eigenen Sterben begegnen; das wollte ich, um dem Schrecken Tod die Kraft zu nehmen und durch ein bisschen Loslassen mehr in meine Freiheit kommen. Das Seminar kam wie gerufen.