Hospiz macht Schule

HmS2023

Das Projekt „Hospiz macht Schule“ wurde im Jahr 2006 von der Bundeshospizakademie entwickelt und wird seit 2015 auch von der Hospizgruppe am Lukas-Krankenhaus im Bünder Umkreis durchgeführt. Es geht hierbei darum, den Schülern und Schülerinnen der 3. und 4. Klasse in Grundschulen die Thematik von Sterben, Tod und Trauer näher zu bringen, um ihre Angst zu verringern und einen natürlichen Umgang damit zu lernen.

Eine Woche lang werden die Kinder in einem gut aufgebauten Konzept durch die Thematik geführt, wobei spielerische und erlebnisbezogene Methoden der Themenerarbeitung den Vorrang vor einer theoretischen Wissenvermittlung haben. Es beginnt mit dem ersten Tag: "Werden und Vergehen", am zweiten Tag ist das Thema: Krankheit und Leid" dran, es folgen "Sterben und Tod", "Vom Traurig-Sein" und "Trost und Trösten".

Kindern bietet die Durchführung der Projektwoche eine präventiv vorbereitende Unterstützung bei evtl. Erfahrungen von Tod, Trauer und Abschied. "Jetzt habe ich keine Angst mehr vor dem Tod", berichtete ein Mädchen einer Ehrenamtlichen ganz erleichtert. Aber auch die Schulverantwortlichen stehen in der Situation von Krankheit und Tod von Großeltern oder gar Eltern oft vor der Frage: Sprechen wir das Geschehene offen an oder ist es besser, von Tod, Trauer und Abschied nicht zu sprechen? Insofern bedeutet dieses Angebot der Hospizdienste auch eine Unterstützung der Grundschulen, in ihrem pädagogischen Konzept eine offene Haltung in Krisenzeiten zu bewahren und damit Bewältigungs- und Lebenspotential zu gewinnen. 

In einem kleinen Abschiedsfest am letzten Tag werden den Eltern die von den SchülerInnen erarbeiteten Ergebnisse der Woche einschließlich eines kleinen Tanzes präsentiert. Beim anschließenden Buffet haben die Eltern dann auch noch Gelegenheit, mit den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Hospizgruppe ins Gespräch zukommen. Die Frage einiger Kinder: "Kommt Ihr mal wieder?" zeigt denn auch, dass die "Hospizler" gern gesehene Gäste waren.